Prognosewerte sorgen für Verwirrung
Seit Jahresanfang müssen Privatinvestoren mit neuen Informationsblättern über sogenannte verpackte Anlageprodukte wie Fondspolicen aufgeklärt werden. Chancen, Risiken und Kosten sollen dann schnell und einfach zu erfassen sein. So sind unter anderem für jeden enthaltenen Fonds vier Entwicklungsszenarien anzugeben. An ihnen sollen Anleger unter anderem ablesen können, wie es besten- und schlimmstenfalls laufen könnte. Diese Prognosewerte sind aber nicht eindeutig oder vergleichbar.
Prognosewerte wenig aussagekräftig
Die Praxis zeigt, dass dabei nicht nur teils kuriose und widersprüchliche Zahlen genannt werden. Beispielsweise ein Ablaufwert zwischen 91 und 2,5 Millionen Euro für eine Einmalanlage von 10.000 Euro. Ein anderer Fonds soll bei der gleichen Anlagesumme zwischen 51 Cent (Stressszenario) und 51,50 Euro (optimistisches Szenario) einbringen. Ein weiterer im besten Szenario 12.486 Euro nach einem Jahr und 6.195 Euro nach 40 Jahren Haltedauer. Hinzu kommt, dass sich so manche Prognosewerte je nach Vertriebsweg deutlich unterscheiden. Für ein und denselben Fonds kann man so völlig verschiedene Informationen erhalten. Da die Kalkulationen sehr komplex sind und nicht veröffentlicht werden, ist es für Kunden und Berater nicht nachvollziehbar, wie die Zahlen zustande kommen.